2014-03-30

Polen beruft Reservisten ein: »Die Welt steht am Rande eines Konflikts«

Mit der EU in den Krieg?

Während in den amerikanischen Mainstream-Nachrichtenkreisen nicht viel über die Ukraine zu vernehmen ist, sind in Europa die Nerven zum Zerreißen gespannt.

Vor einigen Wochen warnte Estland, viele Anzeichen deuteten darauf hin, daß sich die russischen Streitkräfte auf eine Invasion der vom Westen unterstützten Ukraine vorbereiteten. Der Ministerpräsident der Übergangsregierung in der Ukraine hat seitdem etwa 40 000 Soldaten an die Ostgrenze des Landes verlegt, um Gegenmaßnahmen ergreifen zu können, sollte Wladimir Putin seine dort zusammengezogenen 80 000 Soldaten die Grenze überschreiten lassen.

In Polen, das sich in einer geographischen Region Europas befindet, die praktisch an jedem Konflikt der neueren Zeit beteiligt war, sind führende Politiker besorgt, daß der Konflikt zwischen Rußland und der Ukraine auch auf ihr Land übergreifen könnte.

Einem Bericht der britischen Zeitung The Week zufolge wurden Reservisten der polnischen Armee zu Tausenden einberufen, um für den Fall gewappnet zu sein, daß der Konflikt nicht nur auf Polen übergreift, sondern in eine offene militärische Konfrontation mit Rußland mündet.
»Mindestens 7000 Reservisten wurden zu umgehenden Übungen, die je nachdem zehn bis 30 Tage dauern können, zu den Fahnen gerufen. Die polnischen Behörden erklärten, bei den Einberufungen handele es sich um Routinevorgänge, aber die betroffenen Männer erklärten, sie seien zuvor noch nie einberufen worden. Andererseits seien sie sich aber durchaus der wachsenden Alarmstimmung in Warschau angesichts des aggressiven Vorgehens Präsident Putins bewußt. Vor drei Wochen hatte der polnische Ministerpräsident Donald Tusk auf einer Pressekonferenz erklärt: ›Die Welt steht am Rande eines Konflikts, dessen Folgen nicht abzusehen sind… Nicht jeder in Europa ist sich dieser Situation bewußt.‹
Sollte der schlimmste Fall eintreten und Rußland zu einem revanchistischen Kurs übergehen, hätte Polen Schlimmstes zu befürchten. Im Norden grenzt es an die russische Exklave Kaliningrad (vormals: Königsberg), die sich Rußland am Ende des Zweiten Weltkriegs in Ostpreußen angeeignet hatte, sowie an Litauen, Weißrußland und die Ukraine.
Keine dieser Grenzen wird durch natürliche Barrieren wie Flüsse oder Gebirgszüge geschützt. Sie bilden praktisch nur Linien auf einer Landkarte, die damals von Stalin unter dem triumphalen Eindruck des Sieges gezogen worden waren. Angesichts dessen wundert es nicht, daß sich die Polen verwundbar fühlen.
Aber auch wir sollten uns Sorgen machen. Polen ist sowohl Mitglied der Europäischen Union als auch der NATO. Wir sind aufgrund von Bündnisverträgen verpflichtet, Polen im Falle eines äußeren Angriffs zu verteidigen. Es war letztlich auch die Verletzung der territorialen Integrität, die uns 1939 mit großem Widerstreben in den Krieg ziehen ließ…
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Pat Buchanan (ehem. Präsidentschaftskandidat und Präsidentenberater der USA) zieht eine Parallele zwischen dem damaligen Beistandspakt Groß- Britannien/ Polen und der hochgefährlichen amerikanischen Pakt- Politik mit Polen von heute.

„Und wenn ein Krieg ausbreche, weil Russland sich anders gegenüber einem kleinen, von der NATO- Garantie aufgeplusterten Nachbarn [Polen] nicht mehr zu helfen wisse, müssten die USA Russland den Krieg erklären - genauso wie Churchill dem Hitlerreich wegen der Garantie für Polen den Krieg habe erklären müssen. Das wäre dann der Dritte Weltkrieg.“ 

(Quelle: http://www.theweek.co.uk/europe/ukraine/57830/why-are-polish-men-london-getting-military-call-papers)

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